Als Theologe und Mediziner setzt sich Johannes Huber allgemein verständlich mit Natur, Moral und Jenseits auseinander: Glaube und Wissenschaft sind keine Gegner, so Huber, es ist nicht widervernünftig, an transzendente Wirklichkeiten zu glauben. Aus Sicht der Quantenphysik rundet Walter Thirring Hubers Betrachtungen in einem Plädoyer für das Transzendente ab.
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„Nun sag’, wie hast du’s mit der Religion?“ – die Gretchenfrage aus „Faust I“ wird oft dazu verwendet, religiöse Menschen ob ihres Glaubens zu belächeln. Sie sollen zwar Charity betreiben oder den Stephansdom als Touristenattraktion verwalten, aber wenn einer, noch dazu als Naturwissenschaftler, die existentiellen Fragen „Woher kommen wir?“ und „Wohin gehen wir?“ sinnstiftend und christlich beantwortet, wird er als „voraufgeklärt“ stigmatisiert. Huber tritt dafür ein, dass Glaube und Unglaube einander auf Augenhöhe begegnen. Die Naturwissenschaft kann keinen Weltenbaumeister beweisen, aber sie kann Freiräume schaffen, in denen es nicht widervernünftig ist, Dinge jenseits unserer Vorstellungswelt zu glauben. Aus neurophysiologischer Sicht erschließt sich unserem Gehirn nur ein kleiner Teil der Wirklichkeit, ein winziges Segment des Universums, der Erkenntnisakt ist nur eine Episode. Huber beleuchtet diese vielfältigen Bezüge als Theologe und Epigenetiker, und Walter Thirring ergänzt dessen Weltbetrachtung aus Sicht der Quantenphysik.
Univ.-Prof. Dr. Walter Thirring, (1927–2014). 1953/54 Member of the Princeton Institute for Advanced Studies. 1956/57 Visiting Professor am M.I.T., Cambridge, anschließend University of Washington, Seattle. Lehrtätigkeit in Bern und Wien. 1968-71 Direktor des Theoretical Department of Physics CERN. Zahlreiche wissenschaftliche Publikationen und internationale Auszeichnungen, u. a. Eötvös-Medaille 1967, Erwin-Schrödinger-Preis, Max-Planck-Medaille, Ehrendoktorat der Comenius-Universität Bratislava, Henri-Poincare-Preis der Int. Association of Mathematical Physics. Bei Seifert erschienen „Einstein entformelt“ (mit Cornelia Faustmann), „Kosmische Impressionen“, „Lust am Forschen“ und „Baupläne der Schöpfung“ (mit Johannes Huber).
Univ.-Prof. DDr. Johannes Huber, geb. 1946. Medizin- und Theologiestudium.1973–1983 Erzbischöfl. Sekretär bei Kardinal Franz König. 1992–2011 Leiter der Klinischen Abt. für Gynäkologische Endokrinologie und Reproduktionsmedizin der Univ. Wien. 2001–2007 Vorsitzender der österr. Bioethik-Kommission. Forschungsschwerpunkte: geschlechtsspezifische Medizin und Genom-Medizin, bioethische Themen in der interkulturellen Werte-Diskussion und im „Spannungsfeld von Wissenschaft und Religion“. Zahlreiche wissenschaftliche und populärwissenschaftliche Publikationen.
Cornelia Faustmann, geb. 1986. Als 17-Jährige verfasste sie eine Arbeit zum Thema „Entstehung und Eigenschaften Schwarzer Löcher“, die von der Österreichischen Physikalischen Gesellschaft und der Österreichischen Gesellschaft für Astronomie und Astrophysik prämiert wurde und ihr den Ruf eines „Wunderkinds der Physik“ einbrachte. Seit 2004 Studium der Astronomie und Latein an der Universität Wien.
Bibliographische Angaben | |
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ISBN | 978-3-902924-84-1 |
Seiten | 320 |
Format | 13,4 × 21,5 cm |
Bindung | Hardcover |
Erschienen | März 2018 |